D2D Tag 11/13 (Ruhe)

Start: 09:02 Uhr
Tageskilometer: 78,21 km
Tourenkilometer: 763,29 km
Fahrzeit: 05:48:43
Höhenmeter: 738 hm
Etappenziel: Limbach-Oberfrohna

Bevor ich den heutigen Tag beginne, muss ich einmal etwas klar stellen. Der bewegte Jürgen kann nicht richtig rechnen oder schreiben – was auch immer – er hat sich vertan. Es hat sich seit Beginn meiner Aufzeichnungen zur Reise ein Fehlerteufel eingeschlichen. Insgesamt bin ich 13 Tage unterwegs und nicht wie es vorher im Tageszähler da stand 12 Tage. Jetzt ist alles dementsprechend abgeändert und ich bin froh, dass es raus ist.

Gestern Abend habe ich im Hotel am Galgenberg köstlich zu Abend gegessen. Angefangen mit einem Markklößchensüppchen, gefolgt von einem Henkersmahl (hieß tatsächlich so /  ein Steak mit Rosmarinkartoffeln), danach folgte noch ein mexikanischer Double Burger und zum Abschluss gab es noch ein Apfelstrudel. Dann war mein Energiehaushalt wieder hergestellt und ich war satt. Das alles war verdammt lecker gewesen.

In diesem Hotel kommen sehr viele Monteure zur Nacht, wie ich heute morgen beim Frühstück erleben durfte. Da saßen ’se alle mit Sicherheitsschuhen und Arbeitshose. Wäre ja eigentlich auch egal, aber die waren doch recht laut gewesen. Da der Chef vom Haus, bediente selbst, nichts sagte, ignorierte ich auch den Krach.

Was ja auf alle Fälle erwähnt werden muss, dass Rad wurde in der Rezeption hinter Glastüren am Tag zuvor von Chef eingeschlossen. Dieser Bereich wird nicht mehr genutzt und ist alles im Anbau im Restaurant untergekommen, erklärte er mir. Somit kann ich behaupten, dass mein Rad im Glaskasten stand 😃 (mein Bike erlebt Sachen, gestern noch der roter Teppich, heute ein Glaskasten…echt Wahnsinn!)

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Das übliche, morgendliche Ritual folgte nun und ich war komplett radfein und startklar.

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Der heutige Weg nach Limbach-Oberfrohna war sehr kurzweilig, bergisch und teilweise wieder anstrengend (kein Bergfahrer und so) und wunderschön.

Ich durchfuhr heute ein kleines Örtchen nach dem anderen (wird erkennbar immer weniger Fachwerk) , weniger Felder, dafür etwas Wald, an alten leerstehenden Fabriken vorbei, an Bächen und Flüssen vorbei, auf dem Mutherweg, der Thüringer Städtekette und dem Muldenradweg. Bei jeder Ortsdurchfahrt kam mir der Gedanke, dass es heute Sonntag ist. Alles ruhig. Selbst wenn man an sichtbaren funktionierenden Betrieben vorbeifährt, ist nichts los. Ist denn heute vielleicht Sonntag?

Die unterschiedlichsten Anstiege haben es wieder in sich gehabt. Ich muss mir ernsthaft die Frage stellen, was ich unangenehmer finde, sind die Anstiege mit Kopfsteinpflaster oder die Anstiege mit Gegenwind? *Schulterzuck* sind bei beiden Anstiege enthalten. Diese verlangen mir immer alles von mir ab. Da wundert es mich doch sehr, dass ich von einem Rentner mit seinem sehr in die Jahre gekommenes Rad mit Torpedo 3-Gangschaltung überholt wurde. Liegt bestimmt daran, dass er die Strecke schon sein ganzes Leben abfährt. Egal! Ich bin auch oben angekommen. Zwar extrem langsam, aber oben.

Ganz toll finde ich es, wenn ich mich da hochkämpfe, schwitze wie Ochs und die Mücken in Augenhöhe vor meinen Augen umher schwirren. Der normale Reflex, wenn etwas vor dem Auge fliegt…richtig, man nimmt ein Hand und schlägt es mit einer Wischbewegung zur Seite. Jetzt mach das mal auf einer Bergauffahrt, wo man (ich) beide Hände am Lenker benötige. Irgendwie arrangierten sich die Mücken mit mir und flogen dann zu dritt oder viert gleichzeitig umher.

Ist aber auch klar, wenn ich da mit 4-5km/h hoch krieche, bestimmt ein sehr lustigen Gesuchtsausdruck habe, wollen die das natürlich von nächster Nähe sehen und haben es direkt den Freunden gesummt. Hach…das sind aber nur so Kleinigkeiten,  auf meiner wunderschönen Radreise.

Vielmehr muss ich erwähnen, wie schön ich es finde, die Ruhe zu genießen. Wenn ich im Wald bin, dann bleibe ich stehen und lausche dem nichts. Wunderbar! Es funktioniert auch irgendwo zwischen den Feldern…einfach still.

Zu beobachten, wie große Waldvögel sich mit leisen Flügelschwingen davon machen. Diese grüne Landschaft in sich aufnehmen. Keine Stressfaktoren. Den Fahrtwind in den Ohren spüren und das Gesurre der Kette zu hören. Die ganzen „wilden“ Tiere, wie Kühe, Pferde, Schafe und Ziegen zu sehen. Heute gab es sogar Rehe (allerdings eingezäunt). Das Gefühl von Freiheit und Entdeckung – Wunderbar! Einfach nur Radfahren und genießen. So mag ich das.

Das vierte Bundesland bereise ich ab heute auch. So reiht sich nach NRW, Hessen, Thüringen nun auch Sachsen ein.  Ich finde das total super und macht mich sehr glücklich. Das vierte durchquerte Bundesland…und alle selbsterradelt. Hat schon was. Macht mich echt stolz.

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Bei dem heutigen Hotel in Limbach-Oberfrohna stand ich erst mal vor verschlossener Tür. Öffnungszeiten ab 17:30 Uhr stand da geschrieben. Mal gut, dass ich gegen 15 Uhr hier angekommen bin. Ein Anruf und das Problem war gelöst. Konnte einchecken und alles ist gut.

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Bei jedem Abendessen sind die jeweiligen Tagesstrapazen sofort wieder vergessen und ich freue mich über eine weitere Etappe, die ohne jegliche Problem abgefahren ist.

Mit diesen Worten endet mein heutiger Etappenbericht. Wenn er dir gefallen hat, dann kannst du ihn gerne mit anderen teilen und selbst auf „Gefällt mir“ klicken. Vielleicht hast Du auch morgen wieder Lust mich auf meiner Reise nach Freiberg zu begleiten.

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Vielen Dank für Dein Interesse an meinen Bewegungen und an meinem Blog. Kommentare können gerne eingetragen werden.

Ich wünsche Dir einen schönen Dienstagabend und verabschiede mich,

der bewegte Jürgen

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